Der "Tresor des jüngsten Gerichts" in der Arktis
Gates, Rockefeller und die GMO-Giganten wissen mehr als wir.
Von
F. William Engdahl, 3. Dezember 2007
Eines kann man dem
Microsoft-Gründer Bill Gates nicht vorwerfen, und das ist Faulheit. Mit
vierzehn Jahren konnte er bereits programmieren, mit zwanzig gründete er, noch
als Harvard Student, seine Firma Microsoft. 1995 stand der Hauptaktionär von
Microsoft ganz oben auf der Liste des Forbes-Instituts als reichster Mann der
Welt. Microsoft hatte es in einem unaufhaltsamen Feldzug geschafft, seine
Software auf nahezu allen Personalcomputern der Welt zu installieren.
Die meisten Menschen würden in
solch einer Situation daran denken, sich auf eine ruhige Pazifikinsel
zurückzuziehen – nicht so Bill Gates. Seit 2006 konzentriert er seine Energie
auf die Bill & Melinda Gates Foundation, die sich selbst als größte
„transparente“ private Stiftung bezeichnet, mit einem sagenhaften
Stiftungsvermögen von 34,6 Milliarden Dollar und der Vorgabe, jedes Jahr 1,5
Milliarden für wohltätige Zwecke auf der ganzen Welt auszuschütten, um den
Status der Gemeinnützigkeit und damit der Steuerbefreiung zu bewahren. 2006
bescherte das Geschenk eines Freundes und Geschäftspartners, des Großinvestors
Warren Buffett – Anteile an Buffetts Berkshire Hathaway mit einem geschätzten
Wert von 30 Milliarden Dollar – der Gates-Stiftung den Aufstieg in eine
Größenordnung, in der sie ebensoviel Geld vergibt, wie es der
Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen in einem Jahr zur Verfügung
steht.
Wenn sich Bill Gates nun
entscheidet, 30 Millionen Dollar seines hart verdienten Geldes in ein Projekt
zu investieren, dann lohnt es, sich die Sache genauer anzusehen.
Und nichts ist momentan
aufschlussreicher als seine Beteiligung an einem seltsamen Vorhaben in einem
entfernten Winkel der Erde, auf Spitzbergen. Hier investiert Bill Gates, mitten
im arktischen Meer, tausend Kilometer vom Nordpol entfernt, einige Millionen
Dollar in eine Samenbank. Spitzbergen, die Hauptinsel des Svalbard-Archipels,
ist ein karger Felsen im Arktischen Meer, von Norwegen beansprucht und dem Land
seit 1925 durch internationale Verträge überlassen. Auf diesem gottverlassenen
Eiland steckt Bill Gates sein Geld, gemeinsam mit der Rockefeller-Stiftung, der
Monsanto Corporation, der Syngenta-Stiftung und der norwegischen Regierung, um
nur einige zu nennen, in ein Unternehmen, das als „Tresor des jüngsten
Gerichts“ bezeichnen wird. In der offiziellen Sprachregelung heißt es „Svalbard
globaler Saatgut-Tresor auf der norwegischen Insel Spitzbergen, Teil der
Svalbard-Insel-Gruppe“.
Diese Samenbank wird sich im
Innern eines Berges befinden, der auf Spitzbergen in der Nähe der kleinen Stadt
Longyearbyen liegt. Seinen Konstrukteuren zufolge ist der Bunker schon so gut
wie betriebsbereit. Er ist mit doppelten, explosionssicheren Türen und
Bewegungsmeldern gesichert, außerdem mit Luftschleusen und Stahlbetonwänden von
einem Meter Dicke. In ihm sollen mehr als drei Millionen Pflanzensamen aus
allen Teilen der Welt gelagert werden, um, so die Norwegische Regierung, „die
Sortenvielfalt der Feldfrüchte für die Zukunft zu sichern.“ Durch spezielle,
wasserdichte Verpackung sollen die Samen vor Feuchtigkeit geschützt werden.
Zwar wird es keinen Wachdienst geben, doch die Unzugänglichkeit des Ortes soll
die Sicherheit des Tresors vor unerlaubtem Zugriff gewährleisten.
Fehlt hier nicht irgendetwas?
Die Presseerklärung lautet: „um die Vielfalt der Feldfrüchte für die Zukunft
sicherzustellen.“ Aber welche Zukunft sehen die Sponsoren dieses
Saatgut-Tresors voraus, die einen Zugang zu den auf der Welt verbreiteten
Kulturpflanzen bedrohen würde? Zumal fast alle Samen schon heute in gut
geschützten Samenbanken überall auf der Welt gesammelt und gelagert werden.
Wenn aber Bill Gates, die
Rockefeller-Stiftung, Monsanto und Syngenta sich zu einem gemeinsamen Projekt
zusammenfinden, dann lohnt es sich, ein bisschen tiefer in die Felsen von
Spitzbergen vorzudringen. Und tatsächlich eröffnen sich hier einige
faszinierende Zusammenhänge.
Der erste bemerkenswerte Punkt
sind die Sponsoren dieses „Tresors des jüngsten Gerichts“. Außer Norwegen
beteiligen sich, wie bereits erwähnt, die Bill & Melinda Gates Foundation;
der US-Agribusiness-Gigant DuPont Pioneer Hi-Breed, einer der größten Inhaber
von Patentrechten auf gentechnisch veränderte Pflanzen (GMO) und die
entsprechenden Pestizide; Syngenta, Schweizer Großproduzent von GMO-Saatgut und
Agrochemie, vertreten durch die Syngenta-Stiftung; die private
Rockefeller-Stiftung, die seit den 70er Jahren die „Gen-Revolution“ mit mehr
als 100 Millionen Dollar Gründungskapital initiiert hat; und CGIAR, ein globales, von der
Rockefeller-Stiftung in Leben gerufenes Netzwerk, das ihre Vorstellungen von
„genetischer Reinheit“ durch den Wandel der Landwirtschaft vorantreiben soll.
CGIAR und „Das Projekt“
Wie ich in meinem Buch „Saat der
Zerstörung“ 1 ausführlich beschrieben
habe, gründeten die Rockefeller-Stiftung 1960 mit dem Landwirtschaftlichem Entwicklungsrat ( John D. Rockefeller III.s Agriculture Development Council ) und
der Ford-Stiftung mit vereinten Kräften das
Internationale Reisforschungsinstitut (International
Rice Research Institute, IRRI) in Los Baños auf den Philippinen. 1971
schlossen sich das von der Rockefeller-Stiftung betriebene IRRI und ihr in Mexiko ansässiges Internationales Zentrum für die Verbesserung von Weizen und Mais (International Center for Wheat and Maize
Improvement, CIMMYT), sowie das
von der Ford- und Rockefeller-Stiftung gegründete Internationale Forschungszentrum für tropische Landwirtschaft (International Research Center for Tropical
Agriculture, IITA) in Nigeria zu einem globalen Netzwerk zusammen, einer Beratergruppe für Internationale
Agrarforschung (Consultative Group of
International Agricultural Research, CGIAR).
In einer Serie von privaten
Konferenzen im Tagungszentrum der Rockefeller-Stiftung in Bellagio, Italien,
nahm die CGIAR Gestalt an. Die
wichtigsten Teilnehmer der Konferenzen waren George Harrar für die
Rockefeller-Stiftung, Forrest Hill für die Ford-Stiftung, Robert McNamara für
die Weltbank und Maurice Strong, der für die Rockefeller-Familie tätige
Umweltschutzorganisator, der als Vermögensverwalter der Stiftung die erste
UN-Umweltkonferenz 1972 in Stockholm organisiert hatte. Die CGIAR war Teil der jahrzehntelangen
Strategie der Rockefeller-Stiftung, die Wissenschaft in den Dienst der Eugenik
zu stellen, einem abscheulichen Werkzeug zur 'Rassenhygiene', auch „Das
Projekt“ genannt.
Die CGIAR baute ihren Einfluss aus, auf die FAO, auf das Entwicklungsprogramm der UN und auf die Weltbank.
Durch eine akribisch geplante Strategie der Einflussnahme mit gezielten
Anschubfinanzierungen schaffte es die Rockefeller-Stiftung seit Anfang 1970,
der globalen Landwirtschaftspolitik eine neue Form zu geben.
Durch großzügig von Rockefeller
und Ford finanzierte Studienprogramme brachte die Beratergruppe CGIAR führende Agrarwissenschaftler und
Agronomen der Dritten Welt in die USA, um sie auf moderne Produktionsformen des
Agribusiness einzuschwören, die sie dann in ihren Heimatländern durchsetzen
sollten. Auf diese Weise schuf man ein unbezahlbares Netzwerk, um dem
US-Agribusiness Zugang zu neuen Märkten zu verschaffen, besonders, was die
Durchsetzung der „gentechnischen Revolution“ in den Entwicklungsländern betraf.
Und alles im Namen von Wissenschaft, Effizienz und freiem Handel.
Die gentechnische Produktion
einer Herrenrasse?
Vor diesem Hintergrund wird die
Samenbank von Svalbard schon etwas interessanter. Bei dem oben erwähnten
geheimnisvollen „Projekt“ handelt es sich um den Plan der Rockefeller-Stiftung
und anderer mächtiger Finanziers, seit den 20er Jahren die Idee einer
gentechnisch konstruierten Herrenrasse mithilfe der Eugenik, später in Genetik
umbenannt, zu rechtfertigen. Hitler und die Nazis nannten es die arische
Herrenrasse.
Die Eugenik des Hitler-Faschismus
wurde zum größten Teil von derselben Rockefeller-Stiftung finanziert, die heute
am „Tresor des jüngsten Gerichts“ beteiligt ist, um die Proben aller Samen
unseres Planeten einzulagern. Jetzt wird die Sache wirklich spannend. Dieselbe
Rockefeller-Stiftung entwickelte die pseudowissenschaftliche Disziplin der
Molekularbiologie, die das menschliche Leben unbarmherzig auf eine „bestimmte
Gensequenz“ zu reduzieren sucht, um diese so zu manipulieren, dass sich damit
auch menschlichen Eigenschaften beeinflussen lassen. Hitlers Eugenikforscher,
von denen viele nach dem Krieg stillschweigend in die USA gebracht wurden,
damit sie ihre biologischen Eugenikforschungen weiterführen konnten, legten den
Grundstein für die gentechnische Veränderung verschiedener Lebensformen. Viele
dieser Forschungen waren öffentlich gefördert worden, bis hin zu großzügigen
Spenden der Rockefeller-Stiftung an das Dritte Reich.2
Dieselbe Rockefeller-Stiftung
schuf die sogenannte Grüne Revolution. Der Plan dafür entstand während einer Reise
nach Mexiko, die Nelson Rockefeller 1946 zusammen mit Henry Wallace unternahm,
der im New Deal für die Landwirtschaft zuständig war und später die
Saatgutfirma Pioneer Hi-Breed gründete.
Die „Grüne Revoution“ gab vor,
das Problem des Hungers in der Welt zu lösen, in einem ersten Schritt in
Mexiko, Indien und anderen ausgewählten Ländern, in denen die
Rockefeller-Stiftung aktiv war. Der Agronom der Stiftung, Norman Borlaug, bekam
für seine Arbeit den Friedensnobelpreis – nichts worauf man noch stolz sein könnte,
nachdem auch Henry Kissinger ihn bekommen hat.
Tatsächlich stellte sich wenig
später heraus, dass die „Grüne Revolution“ eine ausgezeichnete Strategie der
Rockefellerfamilie war, um ein globales Agribusiness zu entwickeln, das sich
genauso monopolisieren ließ, wie sie es mit der Ölindustrie ein halbes
Jahrhundert zuvor getan hatte. Ganz so wie Henry Kissinger es 1972 formulierte:
„Wer das Öl kontrolliert, der kontrolliert das Land, wer die Nahrung
kontrolliert, kontrolliert das Volk.“
Agribusiness und Rockefellers
"Grüne Revolution" entwickelten sich Hand in Hand. Sie waren Teil
einer langfristigen Strategie, die, nur einige Jahre später, zu der von der
Rockefeller-Stiftung finanzierten Forschung zur Entwicklung gentechnisch
veränderter Pflanzen und Tiere führte.
John H. Davis war in den 50er
Jahren stellvertretender Landwirtschaftsminister unter Präsident Eisenhower.
1955 verließ er Washington, um sich in das Fortbildungsprogramm
für Wirtschaft in Harvard (Graduate
School of Business) einzuschreiben, zur damaligen Zeit ein ungewöhnliches
Studium für einen Agrarexperten. Doch er hatte eine klare Strategie. 1956
veröffentlichte Davis einen Artikel in der Harvard
Business Review: „Der einzige Weg, um das sogenannte Farmproblem ein für
allemal zu lösen und schwerfällige Regierungsprogramme zu umgehen, ist die
Entwicklung der Landwirtschaft hin zum Agribusiness.“ Er wusste genau, was er
damit meinte, auch wenn ihn damals nur wenige wirklich verstanden: eine
Revolution der landwirtschaftlichen Produktion, die einigen multinationalen
Konzernen die Kontrolle über die Nahrungskette verschaffen würde und ein Ende
der traditionellen bäuerlichen Familienbetriebe bedeutete.3
Ein entscheidender Aspekt, der
die Interessen der Rockefeller-Stiftung und anderer US-Agribusiness-Firmen
bestimmte, war die schnelle Verbreitung des neuen Hybrid-Saatguts auf den
expandierenden Märkten. Ein wesentliches Merkmal der Hybrid-Saat ist ihre
begrenzte Fortpflanzungsfähigkeit. Hybride haben einen eingebauten Schutz gegen
Vermehrung. Im Gegensatz zur normal befruchteten Spezies, bei der die Erträge
denen der Elterngeneration gleichen, ist der Ertrag aus den Samen der Hybride
deutlich geringer als bei der ersten Generation. Für die Saatgutlieferanten ist
entscheidend, dass die Bauern jedes Jahr neues Saatgut kaufen müssen, um
gleichbleibende Erträge zu erzielen. Zudem verhindert der verminderte Ertrag
der zweiten Generation den freien Handel mit Saatgut, was oft ohne Genehmigung
der Züchter passierte. Hybride verhindern die Verbreitung von kommerziellem
Saatgut durch Zwischenhändler. Wenn die großen multinationalen Saatgutfirmen in
der Lage sind, die Zuchtlinien ihrer Hybride zu sichern und zu kontrollieren,
dann ist weder ein Bauer, noch ein anderer Wettbewerber in der Lage, solche
Hybride zu produzieren. Die globale Konzentration der Patente für
Hybrid-Saatgut auf eine Handvoll gigantischer Saatgutfirmen, angeführt von
DuPonts Pioneer Hi-Bred und Monsantos
Dekalb, schufen die Grundlage für die der „Grünen Revolution“ folgende
„Revolution mit gentechnisch verändertem Saatgut“.4
Tatsächlich dtürzte die
Einführung der modernen amerikanischen Landwirtschaftstechnologien, der
chemischen Düngemittel und des kommerziell produzierten Hybrid-Saatguts die
Bauern der Entwicklungsländer, vor allem die wohlhabenden, in die Abhängigkeit
von ausländischen, meist amerikanischen Angribusiness- und Petrochemiefirmen.
Das war der erste Schritt in einer von langer Hand sorgfältig geplanten
Entwicklung.
Unter dem Banner der „Grünen
Revolution“ verschaffte sich das Agribusiness einen Zugang zu Märkten, die bis
dahin für die US-Exporte begrenzt waren. Diese Entwicklung wurde später als
„marktorientierte Landwirtschaft“ bezeichnet. Tatsächlich war es eine vom
Agribusiness kontrollierte Landwirtschaft.
Mit der „Grünen Revolution“
entwickelte und unterstützte die Rockefeller-Stiftung, später gemeinsam mit der
Ford-Stiftung, die außenpolitischen Ziele der USAID (United States Agency
for International Development) und der CIA.
Ein weiterer Effekt der „Grünen
Revolution“ war die Vertreibung der Kleinbauern aus den ländlichen Gegenden in
die Slums der Vorstädte, wo sie verzweifelt nach einem neuen Broterwerb
suchten. Und dies war kein unerwünschter Nebeneffekt, sondern Teil eines Plans:
der Schaffung einer Reservearmee billiger Arbeitskräfte für die expandierenden
multinationalen US-Fabriken, die sogenannte Globalisierung der vergangenen
Jahre.
Während die Werbekampagnen für
die „Grüne Revolution“ langsam verstummten, stellte sich heraus, dass die
Resultate anders aussahen als die Versprechungen. Durch den wahllosen Einsatz
von Pestiziden waren vielfach ernste Gesundheitsprobleme entstanden. Die
Monokulturen des neuen Hybrid-Saatguts veringerte die Fruchtbarkeit der Böden,
und nach einer gewissen Zeit sanken die Erträge. Anfangs waren die Ergebnisse
beeindruckend gewesen: doppelte oder sogar dreifache Ertragsmengen bei einigen
Getreidesorten wie Weizen und auch bei Mais in Mexiko. Doch die Erfolge hielten
nicht lange an.
Charakteristisch für die „Grüne
Revolution“ war, dass sie von großen Bewässerungsprojekten begleitet wurde. Mit
Krediten der Weltbank errichtete man gewaltige neue Talsperren, die bewohntes
Gebiet und fruchtbares Ackerland überfluteten. Außerdem brachte der neue
Super-Weizen nur hohe Erträge, wenn der Boden mit Düngemitteln geradezu
gesättigt wurde. Die Grundstoffe des Kunstdüngers sind Stickstoff und Erdöl,
Zutaten, die von den „Sieben Schwestern“ geliefert wurden, den führenden, von
Rockefeller dominierten Mineralölgesellschaften.
Die gigantischen Mengen an Pflanzenschutz-
und Unkrautvernichtungsmittel, die zum Einsatz kamen, verschafften den Öl- und
Chemiegiganten neue Märkte – oder wie es ein Kritiker ausdrückte: die „Grüne
Revolution“ war tatsächlich vor allem eine chemische Revolution. Von Anfang an
waren die Entwicklungsländer nicht in der Lage, für die Mengen an chemischen
Düngemitteln und Pestiziden selbst aufzukommen. Stattdessen erhielten sie
großzügige Kredite von der Weltbank sowie gezielte Darlehen der Chase Manhattan
Bank und anderer großer New Yorker Geldinstitute, abgesichert durch
Regierungsbürgschaften.
In viele Entwicklungsländer
vergeben, gingen diese Kredite in den meisten Fällen an die Großgrundbesitzer.
Die Kleinbauern befanden sich in einer noch schwierigeren Lage. Oft konnten sie
sich das moderne Set aus Saatgut, chemischem Dünger und Pestiziden nicht
leisten und liehen sich das Geld dafür.
In manchen Entwicklungsländern
gab es zuerst noch Regierungsprogramme, die an einige Bauern Kredite vergaben.
Diejenigen, die nicht an den Programmen teilhatten, liehen sich privates Geld.
Aufgrund der Wucherzinsen, hatten die Kleinbauern aus den höheren Erträgen oft
keinen Nutzen. Oft mussten sie vielmehr die gesamte Ernte verkaufen, um Zinsen
und Darlehn zu tilgen. Sie wurden von Geldgebern und Händlern abhängig und
verloren ihr Land. Aber auch bei den günstigen Regierungsdarlehen diente die
Ernte nicht mehr dem Eigenbedarf, sondern dem Verkauf auf dem Markt.5
Seit Jahrzehnten sind es
dieselben Interessen, die die Rockefeller-Stiftung zuerst die „Grüne
Revolution“ propagieren ließ, und nun eine zweite, die „Gen-Revolution“, wie
der Präsident der Rockefeller-Stiftung, Gordon Conway sie einige Jahre zuvor
taufte. Es geht um die Ausbreitung der industriellen Landwirtschaft und
kommerzieller Produktionsmittel, einschließlich gentechnisch manipulierten und
patentierten Saatguts.
Gates, Rockefeller und eine
„Grüne Revolution“ in Afrika
Erinnert man sich an den wahren
Hintergrund der in den 50er Jahren von der Rockefeller-Stiftung inszenierten
„Grünen Revolution“, so mutete es höchst seltsam an, dass dieselbe Stiftung
nun, zusammen mit der Gates-Stiftung, Millionen Dollar investieren will, um das
Saatgut der Welt für den „Tag des jüngsten Gerichts“ zu bewahren, während sie
gleichzeitig Millionen Dollar in ein Projekt investieren, das sie „Allianz für
eine grüne Revolution in Afrika“, AGRA,
nennen.
Denn auch hier spielt wieder
dieselbe Rockefeller-Stiftung eine entscheidende Rolle. Das bestätigt ein Blick
auf die Liste der Führungsriege. Niemand anders als der frühere
UN-Generalsekretär Kofi Annan hat den Vorsitz der AGRA übernommen und erklärte bei seiner Antrittsrede auf einem
Weltwirtschaftsforum in Cape Town, Südafrika, im Juni 2007: „Ich nehme diese
Herausforderung an und danke der Rockefeller-Stiftung, der Bill & Melinda
Gates-Stiftung und allen anderen, die unsere Afrika-Kampagne
unterstützen."
Zum Aufsichtsrat der AGRA gehört der Südafrikaner, Strive
Masiyiwa, gleichzeitig Treuhänder der Rockefeller-Stiftung, weiter gehören
dazu: Sylvia M. Mathews von der Bill & Melinda Gates-Stiftung; Mamphela
Ramphele, von 2000 bis 2006 geschäftsführende Direktorin der Weltbank; Rajiv J.
Shah von der Gates-Stiftung; Nadya K. Shmavonian von der Rockefeller-Stiftung;
Roy Steiner von der Gates-Stiftung. Außerdem gehören zur AGRA Gary Toenniessen, Direktor für „Food security“ bei der
Rockefeller-Stiftung und Akinwumi Adesina, Co-Direktor der
Rockefeller-Stiftung. Um die Mannschaft komplett zu machen, arbeiten am
Programm der AGRA außerdem Peter
Matlon, Geschäftsführer der Rockefeller-Stiftung; Joseph DeVries, Leiter des Programms für Afrikanische Saatsysteme
und Co-Direktor der Rockefeller-Stiftung. Genau wie die alte verfehlte „Grüne
Revolution“ in Indien und Mexiko, hat auch die neue afrikanische für die
Rockefeller-Stiftung höchste Priorität.
Während sie sich bisher
zurückhielten, hoffen Monsanto und andere GMO-Agribusiness-Riesen nun, mithilfe
von Kofi Annans AGRA, ihre
patentierte Gensaat über ganz Afrika zu verbreiten, alles unter dem
trügerischen Label „Biotechnologie“, einem
neuen Euphemismus für gentechnisch verändertes und patentiertes Saatgut. Bisher
ist Südafrika das einzige afrikanische Land, in dem der Anbau von GMO-Saat
gestattet ist. 2003 erlaubte Burkina Faso erste Versuche mit GMO-Pflanzen. Im
Herkunftsland von Kofi Annan, in Ghana, wurde 2005 ein Gesetzentwurf zur
Biosicherheit vorgelegt und von offizieller Seite die Bereitschaft
signalisiert, weitere Forschungen mit GMO-Saat zu betreiben.
Afrika ist also das nächste Ziel
einer Kampagne der US-Regierung, gentechnisch manipuliertes Saatgut weltweit
einzuführen. Seine fruchtbaren Böden machen es zum idealen Kandidaten. Es
überrascht nicht, dass die Regierungen vieler afrikanischer Staaten von den
GMO-Sponsoren nichts Gutes erwarten, eine Vielzahl von Gentechnikversuchen und
Projekten zur Biosicherheit wurden in Afrika mit dem Ziel initiiert, die
Gentechnik in die afrikanische Landwirtschaft einzuführen. Dazu gehören auch
Förderprogramme zur Ausbildung afrikanischer Wissenschaftler im Bereich
Gentechnik und Biosicherheits der US-Regierungsagentur
für Internationale Entwicklung (United
States Agency for International Development, USAID) und der Weltbank; die
Genforschung will auch die einheimische afrikanische Nahrungsmittelproduktion
in das Geschäft hineinziehen.
Schon seit Jahren fördert die
Rockefeller-Stiftung Projekte, die gentechnisch veränderte Pflanzen auf den
Feldern Afrikas verbreiten sollen. So unterstützte sie eine Untersuchung für
den Anbau gentechnisch manipulierter Baumwolle in der Ebene von Makhathini in
Südafrika.
Monsanto hat sich bereits fest
auf dem südafrikanischen Saatgutmarkt etabliert, sowohl mit Hybrid- als auch
mit GMO-Saatgut. Nun hat sich die Firma eine geschickte Kampagne einfallen
lassen. Unter dem Titel „Same der Hoffnung“ unterstützt sie eine geringe Anzahl
von armen Kleinbauern mit ihrem Set für die „Grüne Revolution“, worauf dann
natürlich Monsantos patentiertes GMO-Saatgut folgt. 6
Die schweizerische Syngenta AG,
einer der „Vier Reiter der GMO-Apokalypse“, steckt einige Millionen Dollar in eine Treibhausanlage in Nairobi, um
dort schädlingsresistenten GMO-Mais zu entwickeln. Auch Syngenta ist Teil der CGIAR.7
Zurück nach Svalbard
Doch was bringt nun die Gates-
und Rockefeller-Stiftungen dazu, einerseits die Ausbreitung von patentiertem
und möglicherweise bald mit Terminator-Technologie manipuliertem Saatgut
voranzutreiben – ein Prozess, der wie bereits in anderen Teilen der Welt die
Pflanzenvielfalt zerstören wird, sobald sich die industrialisierten
Monokulturen des Agribusiness durchgesetzt haben –, während sie andererseits
Millionen von Dollar investieren, um jede einzelne Samenvariante in einem
bombensicheren Tresor nahe dem Nordpol zu konservieren, um „die Vielfalt der
Feldfrüchte für die Zukunft zu sichern“, so ihr offizielles Statement.
Es ist mit Sicherheit kein
Versehen, dass die Rockefeller- und Gates-Stiftung mit vereinten Kräften in
Afrika eine genmanipulierte „Grüne Revolution“ starten, während sie in aller
Stille gleichzeitig einen „Tresor des jüngsten Gerichts“ in Svalbard finanzieren.
Denn auch die GMO-Giganten des Agribusiness sind in Svalbard mit von der
Partie.
Tatsächlich beschwört das ganze
Svalbard-Unternehmen einschließlich der beteiligten Personen die schlimmsten
Katastrophenszenarien, so wie Michael Crichtons Science-Fiction-Bestseller
„Andromeda-Art“, wo eine tödliche Seuche außerirdischen Ursprungs, eine
tödliche Blutgerinnung, die gesamte Menschheit bedroht. In Svalbard wird die
bestgesicherte Saatgutsammlung der Zukunft von den Polizisten der Gentechnik
und der „Grünen Revolution“ bewacht – der Rockefeller- und der Gates-Stiftung,
Syngenta, DuPont und der CGIAR.
Zeichnung des Eingangs zum "Doomsday Seed Vault"
Für das Svalbart-Projekt hat
sich eine Organisation unter dem Namen
Global Crop Diversity Trust, GCDT
(Globaler Zusammenschluss für
Kulturpflanzenvielfalt ) gegründet. Wer verbirgt sich hinter solch
Ehrfurcht gebietendem Konsortium über das gesamte Saatgut des Planeten? Die GCDT wurde gegründet von der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation
der Vereinten Nationen und von Biodiversity
International (dem früheren Internationalen
Institut für pflanzengenetische Ressourcen), einem Ableger der CGIAR.
Der Global Crop Diversity Trust hat seinen Sitz in Rom.
Vorstandsvorsitzende ist Margaret Catley-Carlson, eine Kanadierin, die auch im
Beirat der „Group Suez Lyonnaise des Eaux“ vertreten ist, einer der weltgrößten
privaten Wasserfirmen. Bis 1998 war Margaret Catley-Carlson auch Präsidentin
des in New York ansässigen Bevölkerungsrates, der von John D. Rockefeller
gegründeten Organisation zur Reduzierung der Weltbevölkerung – 1952 gegründet,
um das Eugenik-Programm der Rockefeller-Familie unter dem Deckmantel der
„Familienplanung“ durchzusetzen, mit Kampagnen zur Geburtenkontrolle und
Sterilisation in den Entwicklungsländern.
Ein anderes Vorstandsmitglied
des GCDT ist Lewis Coleman, ehemalige
Führungskraft der „Bank of Amerika“ und zurzeit Chef der „Hollywood Dream Works
Animation“. Coleman ist außerdem leitendes Vorstandsmitglied der „Northrop Grumman
Corporation“, einem der größten amerikanischen Rüstungskonzerne, die das
Pentagon beliefern.
Jorio Dauster ist gleichzeitig
Vorstandvorsitzender der "Brasil Ecodiesel". Er ist ehemaliger
Botschafter Brasiliens in der EU und Chefunterhändler für die
Auslandsverschuldung im brasilianischen Finanzministerium. Dauster war außerdem
Präsident des brasilianischen Kaffee-Instituts und Koordinator für die Reform
des brasilianischen Patentrechts, mit dem Ergebnis der Vergabe von Patenten auf
gentechnisch veränderte Organismen, die
bis dahin die brasilianische Gesetzgebung verboten hatte.
Cary Fowler ist der
geschäftsführende Direktor der GCDT.
Fowler war Professor und Forschungsdirektor in der Abteilung für Internationale Umwelt- und
Entwicklungsstudien an der Norwegischen Universität für Biowissenschaften
und leitender Berater des Generaldirektors von „Biodiversity International“. In
dieser Funktion vertritt er die Future
Harvest Centres der Beratungsgruppe
für Internationale Agrarforschung (Consultative
Group of International Agricultural Research, CGIAR) in den Verhandlungen um den internationalen Saatgutvertrag (International Treaty on Plant Genetic
Resources for Food and Agriculture, ITPGRFA). In den
90er Jahren leitete er das Internationale
Programm für Pflanzengenetische Ressourcen der FAO, für die er auch die Verhandlungen über den Globalen Aktionsplan für Pflanzengenetische
Ressourcen vorbereitete, der 1996 von 150 Staaten angenommen wurde. Er ist
ehemaliges Mitglied des Nationalen Rates
für Pflanzengenetische Ressourcen
der USA und im Kuratorium des Internationalen
Zentrums für die Verbesserung von Weizen und Mais (International Center for Wheat and Maize Improvement, CIMMYT) in Mexiko, ein weiteres
Rockefeller- und CGIAR-Projekt.
CGIAR-Vorstandsmitglied Dr. Mangala Rai ist Staatssekretär im
indischen Landwirtschaftsministeriums (Department of Agricultural Research and Education, DARE), Generaldirektor des Indischen
Rates für Landwirtschaftliche Forschung (Indian
Council for Agricultural Research, ICAR). Er ist außerdem Vorstandsmitglied
des von der Rockefeller-Stiftung initiierten Internationalen Reisforschungsinstituts (International Rice Research Institute, IRRI), das das weltweit
erste große GMO-Experiment startete, der viel gepriesene „Golden Rice“, der
sich als Fehlschlag erwies. Rai war Vorstandsmitglied des Internationalen Zentrums für die Verbesserung von Weizen und Mais,
CIMMYT und Mitglied des Führungsgremiums der CGIAR.
Bei den Mitgliedern des Global Crop Diversity Trust
einschließlich der Sponsoren handelt es sich also, um es mit den Worten aus
Humphrey Bogarts Filmklassikers "Casablanca" zu sagen, um „die
üblichen Verdächtigen“. Neben der Rockefeller- und der Gates-Stiftung sind die
Sponsoren Gentechnik-Giganten wie DuPont Pioneer Hi-Breed, die Schweizer
Syngenta, CGIAR und die entschieden
GMO propagierende Abteilung für Entwicklungshilfe des US-Außenministeriums, USAID.
Es scheint also tatsächlich, als
hätten sich hier die GMO- und Bevölkerungskontroll-Füchse zusammengerottet, um
den Hühnerstall der Menschheit zu bewachen, die Samen der Kulturpflanzen im
Bunker von Svalbard.8
Warum also Svalbard?
Es ist durchaus legitim, zu
fragen, warum Bill Gates und die Rockefeller-Stiftung, gemeinsam mit den
Gentechnikgiganten des Agribusiness und der CGIAR
diesen „Tresor des jüngsten Gerichts“ in der Arktis finanzieren. Wer wird der
Nutznießer einer solchen Samenbank sein? Pflanzenzüchter und Forscher sind
normalerweise die Hauptnutzer von Genbanken. Heute sind die größten
Pflanzenzüchter der Welt Monsanto, DuPont, Syngenta und Dow Chemical;
gleichzeitig sind diese globalen Giganten die Hauptinhaber von Patentrechten
auf Pflanzen. Seit Beginn des Jahres 2007 ist die Firma Monsanto, zusammen mit
der US-Regierung, auch Inhaberin eines Patents für die sogenannte
Terminator-Technologie oder, offiziell, „Gentechnische Beschränkung der
Wiederverwendbarkeit“ (Genetic Use
Restiction Technologies, GURT). Terminator ist eine verhängnisvolle
Technologie, bei der industriell hergestelltes, patentiertes Saatgut nach der Ernte
„Selbstmord“ begeht. So entsteht eine totale Kontrolle durch private
Saatgutkonzerne, eine Macht über die Nahrungskette, wie sie in der Geschichte
der Menschheit niemals zuvor existiert hat.
Dieser perfide, gentechnisch
konstruierte Selbstmordmechanismus der Pflanzen zwingt die Bauern dazu, jedes
Jahr von Monsanto oder anderen GMO-Saatgutlieferanten neue Aussaat für Reis,
Sojabohnen, Getreide oder andere Grundnahrungsmittel zu kaufen. Wenn sich diese
Technologie weltweit ausbreitet, dann kann sie innerhalb eines Jahrzehnts die
Nahrungsmittelproduzenten der Welt zu Sklaven und Leibeigenen von drei oder
vier gigantischen Saargutlieferanten machen.
Es gehört nicht viel Phantasie
dazu, sich vorzustellen, dass solche privaten Firmen auf Anweisung ihrer Regierung,
z.B. in Washington, dem einen oder anderen Entwicklungsland das Saatgut
verweigern, wenn sich deren Politik gegen die Interessen Washingtons richtet.
Und wer meint, so etwas sei unmöglich, sollte sich die momentanen globalen
Entwicklungen genauer anschauen. Schon aufgrund dieser Gefahren, der Machtkonzentration
auf drei oder vier private US-Firmen ist das Verbot von genmanipulierten
Pflanzen notwendig, selbst wenn die Ernten höhere Erträge liefern würden, was
sie effektiv nicht tun.
Diese privaten Firmen, Monsanto,
DuPont, Dow Chemical, können auch bisher als Sachverwalter menschlichen Lebens
keine weiße Weste vorweisen. Sie entwickelten und verbreiteten solche
Chemikalien wie Dioxin, PCB und Agent Orange. Sie leugneten jahrzehntelang die
offensichtlichen Beweise für die krebserregende, und andere schwere
Gesundheitsschäden hervorrufende Wirkung ihrer Erfindungen. Sie unterdrückten
seriöse wissenschaftliche Studien darüber, dass das weltweit am meisten
verbreitete Herbizid Glyphosat – ein Hauptbestandteil von Monsantos Roundup,
welches zusammen mit den meisten gentechnisch veränderten Saaten von Monsanto
geliefert wird – das Trinkwasser vergiftet, wenn es in den Boden sickert.9 Dänemark hat Glyphosat 2003 verboten,
als sich bestätigte, dass es das Grundwasser des Landes kontaminiert.10
Die genetische Vielfalt, die in
den Samenbanken verwahrt wird, bildet wertvolles Material für die Pflanzenzucht
und viele Bereiche der biologischen Grundlagenforschung. Hunderttausende von
Proben werden jährlich zu diesem Zweck verschickt. Die FAO der UN zählt ca. 1400 Samenbanken auf der ganzen Welt, die
größte ist im Besitz der Regierung der USA. Andere große Samenbanken werden von
China, Russland, Japan, Indien, Südkorea, Deutschland und Kanada unterhalten,
deren Größe mit der Aufzählung abnimmt. Dazu unterhält die CGIAR (Consultative Group of
International Agricultural Research) eine Kette von Samenbanken in
ausgewählten Zentren rund um die Welt.
CGIAR, von der Rockefeller- und Ford-Stiftung 1972 in
Leben gerufen, um ihr Agribusiness-Modell der „Grünen Revolution“ zu
verbreiten, kontrolliert die meisten privaten Samenbanken von den Philippinen
über Syrien bis Kenia. In all diesen gegenwärtig vorhandenen Samenbanken sind
mehr als sechseinhalb Millionen Samenvarianten gesammelt, ungefähr zwei
Millionen werden als „besondere“ eingestuft. Der Svalbard-Tresor soll allein
eine Aufnahmekapazität für viereinhalb Millionen Samen besitzen.
GMO als Kriegswaffe?
Jetzt kommen wir in der Tat zum
Kern des Problems, zur Gefahr des Missbrauchs, die in diesem Svalbard-Projekt
von Bill Gates und der Rockefeller-Stiftung steckt. Könnte die Entwicklung von
patentiertem Saatgut für den Großteil der Grundnahrungsmittel der Welt, wie
Reis, Getreide und Futtermittel wie Sojabohnen schließlich auf schreckliche
Weise zu biologischer Kriegsführung benutzt werden?
Das explizite Ziel der
Eugenik-Lobby, die von den reichsten Eliten wie Rockefeller, Carnegie, Harriman
und anderen seit 1920 gefördert wird, hat sich in dem gezeigt, was sie
„negative Eugenik“ nennen, die systematische Vernichtung von unerwünschten
Blutlinien. Margarete Sanger, eine harte Eugenikerin, die Gründerin von Planned Parenthood International und
eine enge Vertraute der Rockefeller-Familie, erfand 1939 eine Organisation mit
Sitz in Harlem, die sie „Das Neger-Projekt“ nannte. Das Ziel war, wie sie einem
Freund in einem Brief freimütig anvertraute, „dass wir die Neger-Bevölkerung
ausrotten wollen“.11
Die kleine kalifornische
Biotechnik-Firma Epicyte gab 2001 die
erfolgreiche Entwicklung einer gentechnisch veränderten Maissorte bekannt, die
eine Sperma abtötende Substanz enthält, so dass Männer, die diesen Mais
verzehren, steril werden. Damals hatte Epicyte
ein Joint Venture mit DuPont und Syngenta abgeschlossen, um diese Technologie
zu verbreiten, beide Firmen Sponsoren des „Tresors des jüngsten Gerichts“ in
Svalbard. Dann wurde Epicyte von
einer Biotechnik-Firma aus North Carolina aufgekauft. Das Erstaunliche war,
dass Epicyte seinen spermiziden
GMO-Mais mit Forschungsgeldern des US-Landwirtschaftsministeriums entwickelt
hat, desselben USAID, das, gegen weltweiten Widerstand, auch die Entwicklung
der Terminator-Technologie weiter finanzierte, deren Patent heute Monsanto
gehört.
In den 90er Jahren startete die
Weltgesundheitsorganisation der UN eine Impfkampagne für Millionen Frauen im
Alter von 15 bis 45 Jahren in Nicaragua, Mexiko und auf den Philippinen. Die
Impfung sollte gegen Tetanus immunisieren, eine Krankheit, die durch
Verletzungen mit rostigem Metall entstehen kann. Doch es wurden weder Jungen
noch Männer geimpft, obwohl sie vermutlich genauso oft in rostige Nägel treten
wie Frauen. Aufgrund dieses seltsamen Vorgehens schöpfte Pro Vida de Mexico, eine römisch-katholische Laienorganisation,
Verdacht und ließ Proben des Impfstoffs untersuchen. Dabei stellte sich heraus,
dass der Tetanus-Impfstoff, den die WHO nur für Frauen im gebärfähigen Alter
reserviert hatte, die Substanz Choriongonadotropin oder HCG enthielt, ein
menschliches Hormon, das, an das Gift des Tetanus-Erregers gekoppelt, die
Bildung von Antikörpern hervorruft, die eine Schwangerschaft vorzeitig beenden.
Keine der geimpften Frauen war darüber informiert worden.
Später kam heraus, dass die
Rockefeller-Stiftung zusammen mit dem von ihr initiierten Bevölkerungsrat, der
Weltbank (Gastgeber der CGIAR) und
dem amerikanischen Gesundheitsministerium in einem 20jährigen Projekt, das 1972
begann, an diesem geheimen Abtreibungs-Impfstoff mit Tetanuserregern für die WHO geforscht hatte. Auch die
norwegische Regierung, heute Gastgeber für den „Tresor des jüngsten Gerichts“,
hatte 41 Millionen Dollar in die Entwicklung eines speziellen,
Schwangerschaftsabbrüche hervorrufenden Tetanus-Impfstoffs investiert.12
Ist es ein Zufall, dass
dieselben Staaten und Organisationen, von Norwegen über die
Rockefeller-Stiftung bis zur Weltbank auch hinter dem Samenbank-Projekt von
Svalbard stecken? Francis Boyle, Professor für internationales
Recht an der Universität von Illinois, der im Rahmen der Biowaffen-Konvention
die amerikanische Gesetzgebung zur Durchsetzung dieser Konvention erarbeitete,
den 1989 in Kraft gesetzten Biological
Weapons Anti-Terrorism Act, bestätigt einen schlimmen
Verdacht. Ihm zufolge rüstet sich das Pentagon: „jetzt, um einen biologischen
Krieg führen und 'gewinnen' zu können“, als Teil der neuen, von Bush bestimmten
nationalen strategischen Anweisungen von 2002
– „ohne öffentliches Wissen und Kritik.“ Prof. Boyle setzte hinzu, dass
die US-Regierung in den Jahren 2001 bis 2004 die Schwindel erregende Summe von
14,5 Milliarden Dollar für angeblich 'zivile' Forschung ausgab, die mit
biologischer Kriegsführung in Zusammenhang steht. 13
Richard Ebright, Biologe an der
Rutgers-Universität, stellte fest, dass mehr als 300 wissenschaftliche
Institutionen und ca. 12.000 Einzelpersonen heute in den USA Zugang zu
Krankheitserregern haben, die sich für eine biologische Kriegsführung eignen.
Es gibt allein 497 vom der amerikanischen National
Institute of Health geförderte Projekte zur Erforschung von
Infektionskrankheiten, die eine biologische Kriegsführung möglich machen
würden. All das wird, wie heute so vieles, mit der Notwendigkeit der
Verteidigung gegen eventuelle terroristische Angriffe gerechtfertigt.
Viele der von der US-Regierung
ausgegebenen Dollars zur Entwicklung biologischer Kriegsführung fließen in die
Gentechnik. Im Vorwort zu Francis Boyles Buch "Biowarfare and
Terrorism" schreibt der Biologieprofesor des MIT (Massachusetts Institute
of Technology), Jonathan King, dass diese „zunehmenden Bio-Terror-Programme
eine ernste Gefahr für die eigene Bevölkerung darstellen“. King setzt hinzu:
„Während solche Programme immer als defensiv bezeichnet werden, sind bei der
Entwicklung biologischer Waffen defensive und offensive Programme in
Wirklichkeit nahezu identisch.“ 14
Die Zeit wird zeigen, und Gott
möge es verhüten, ob die "Samenbank des jüngsten Gerichts" von
Svalbard Teil einer anderen „Endlösung“ ist, mit der zugleich auch der große,
alte Planet Erde untergehen wird.
1 F. William Engdahl, „Seeds of Destruction –
The Hidden Agenda of Genetic Manipulation“, Montreal, Global Research Press,
2006, ("Saat der Zerstörung", Jochen Kopp-Verlag, 2006).
2 Ebd., S. 72-90
3 John H. Davis, Harvard Business Review, 1956,
zitiert in Geoffrey Lawrence, Agribusiness,
Capitalism and the Countryside, Pluto Press, Sydney, 1987. Siehe auch:
Harvard Business School, The Evolution of
an Industry und: Agribusiness Seminar, in
http://www.exed.hbs.edu/programs/agb/seminar.html.
4 Engdahl, op. cit., S. 130.
5 Ebd., S. 123-30.
6 Myriam Mayet, The New Green Revolution in Africa: Trojan Horse for GMOs?, May,
2007, African Centre for Biosafety, www.biosafetyafrica.net
(Vergl. auch: Ute Sprenger, "Die Politik des Hungers im südlichen Afrika", in: http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/gid/183/thema/sprenger/politik-des-hungers-im-suedlichen-afrika)
7 ETC Group, Green
Revolution 2.0 for Africa?, Communique Issue #94, März/April 2007.
8 Global Crop Diversity Trust website, in http://www.croptrust.org/main/donors.php
9 Engdahl, op. cit., pp.227-236.
10 Anders Legarth Smith, Denmark Bans Glyphosates, the Active Ingredient in Roundup,
Politiken, September 15, 2003, in organic.com.au/news/2003.09.15.
11 Tanya L. Green, The Negro Project: Margaret Sanger’s Genocide Project for Black
American’s, in www.blackgenocide.org/negro.html.
12 Engdahl, op. cit., S. 273-275; J.A. Miller, Are New Vaccines Laced With Birth-Control
Drugs?, HLI Reports, Human Life International, Gaithersburg, Maryland;
June/July 1995, Volume 13, Number 8.
13 Sherwood Ross, Bush Developing Illegal
Bioterror Weapons for Offensive Use,’ December 20, 2006, in www.truthout.org.
(Vergl. auch: Francis A. Boyle: "Bush Junior und der drohende Atomkrieg" in: http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2006/nr42-vom-16102006/bush-junior-und-der-drohende-atomkrieg)
14 Francis A. Boyle, "Biowarfare and
Terrorism", Clarity Press 2005, Vorwort von Jonathan King.